Die gestern abgehaltenen antifaschistischen Kundgebungen in Geislingen und Göppingen waren ein voller Erfolg. Ziel beider Veranstaltungen war es zum einen antifaschistische Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen und zum anderen die Bevölkerung auf die Aktivitäten der Nazis aufmerksam zu machen.
Die Broschüre über die Nazis im Kreis Göppingen wurde unter den Passanten verteilt. Am aufgebauten Infotisch mit vielfältigem Informationsmaterial fanden immer wieder interessante Gespräche mit Bürger statt.
Um 10 Uhr begann in der Geislinger Fußgängerzone die erste der beiden antifaschistischen Kundgebungen. Kurz nach 12 Uhr fand die zweite Kundgebung in der Göppinger Fußgängerzone statt. Zu diesen fanden sich über 50 Menschen ein, um ihrer antifaschistischen Haltung Ausdruck zu geben. Beide Kundgebungen liefen reibungslos und ohne Zwischenfälle ab. Viele Passanten äußerten Interesse, den Vortrag des Journalisten Robert Andreasch in der Stadthalle am kommenden Dienstag zu besuchen.
In Redebeiträgen wurde über das Auftreten der „Autonomen Nationalisten Göppingen“ aufgeklärt. Es wurde kritisiert, dass Politiker und Polizei das Problem mit Neonazis im Kreis zu lange totgeschwiegen bzw. klein geredet haben. Es wurde daraus hingewiesen, dass rechte Inhalte wie Rassismus oder Antisemitismus bis weit in die bürgerliche Mitte verankert sind.
„Die Leute wollen wissen, was die Nazis im Kreis treiben und wer sie sind.“ meint Pressesprecher Johannes Schultes von der Antifaschistischen Gruppe Göppingen „Kein Wunder dass unsere Infoblätter weggingen wie heiße Semmeln.“ Als ein Erfolg wertet Schultes auch, dass „sich die Nazis nicht getraut haben, unsere Veranstaltungen zu stören“. Sie würden merken, dass ihnen „endlich Gegenwind entgegen schlägt“ so Schultes weiter. „Der Überfall von vier Neonazis auf den jungen Antifaschisten vom vergangenen Samstag zeigt, dass kontinuierliche antifaschistische Arbeit im Kreis notwendig ist“.
Antifaschistische Gruppe Göppingen
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