Intersquat- Festival, 27.07.- 5.08. 12 und bis zum Ende des Kapitalismus und seiner Welt – Zerstört den Staat statt Häuser.
In der squat- Bewegung – wie auch in vielen anderen kämpferischen Bewegungen- gibt es eine gewisse Solidartiät. Wir unterstützen andere bei der Besetzung des Hauses am Anfang; wir helfen dabei, es zu verteidigen und unterhalten; bei einer Räumung leisten wir gemeinsam Widerstand. Wir demonstrieren solidarisch mit einem Haus in Gefahr, wir organisieren uns um bei Repression gemeinsam stark zu sein.
In der Schweiz gibts zwischen den verschiedenen Städten und Kantonen grosse Unterschiede, was die Squat Bewegung angeht. In einigen Städten regiert die Null- Toleranz, entschieden von den zuständigen Mächtigen, die nicht davor zurückschrecken, ihre eigenen Gesetze zu verhöhnen. Andererorts profitieren wir von einem milden Klima, um eine solide und starke Bewegung aufzubauen, auch in angesicht eines möglichen Klimawechsels (was ja auch bereits in min. einer Stadt passiert ist). An einem anderen Ort bringen Angriffe der Behörden auf ein autonomes Kulturzentrum 10’000 Leute auf die Strasse.
Jede Stadt hat ihren eigenen Kontext, ein eigenes Kräfteverhältnis und eine andere Situation, aber auf jeden Fall gibts überall den Kampf für selbstverwaltete, autonome Zonen/ Räume ausserhalb der Logik des kapitalistischen und autoritären Systems.
Obwohl wir uns gegenseitig unterstützen, werden die Kämpfe meistens in den Städten und Regionen von den lokalen Leuten geführt. Es ist nicht einfach, ein Kräfteverhältnis aufzubauen, das über die Stadt, die Region und insbesondere die Sprachregion (schweizerdeutsch, französisch, italienisch…) hinausgeht und die ganze Squat Bewegung berührt.
Seit einigen Monaten stellen nun verschiedene Menschen aus verschiedenen Regionen ein Experiment auf die Beine, das genau diese Thematik zur Grundlage hat.
Von Lausanne nach Luzern, übers Tessin nach Bern und Thun haben sich verschiedene Leute zusammen getan, um ihrer Lust, ein gemeinsames Projekt zu entwerfen und damit eine neue Dynamik, eine gemeinsame interregionale Squat Bewegung zu entwickeln, Ausdruck zu verleihen.
Die Idee war, gemeinsam als intersquat Bewegung etwas zu besetzen, ein autonomer Raum zu eröffnen, der nicht hauptsächlich oder sogar gänzlich von einer ‘lokalen Szene’ getragen wird, sondern von mehreren ‘lokalen Szenen’, (und hoffentlich nicht nur von ‘Szenen’ sondern von vielen interessierten Individuen) welche sich an diesem Ort treffen, um einen Raum für Gemeinsamkeiten zwischen den Kämpfen zu finden, einen Ort um gemeinsam zu kämpfen. Und durch gemeinsam bestrittene Kämpfe unsere Beziehungen miteinander zu verändern und verfeinern. Gemeinsam sind wir stark.
Wir haben an einem symbolisch starken Ort ein passender Raum gewählt, ein provisorisches Programm wurde aufgestellt, Dinge wurden geplant und wiederum andere nicht, um der Spontanität der Menschen vor Ort Raum zu lassen. Ideen wurden gesammelt und realisiert (ausser einigen, welche wegen Zeitmangel, Energiemangel oder Menschenmangel schliesslich fallengelassen wurden). Langsam aber sicher wurde das Experiment konkreter und bald werden wir sehen was sich daraus ergibt.
Heute starten wir den Aufruf, mit uns zusammen die Besetzung in die Hand zu nehmen. Squatten, uns einen Raum aneignen um dort einen Ort ausserhalb der Logik von Profit und Herrschaft zu kreieren, einen Ort um Anarchie zu versuchen und leben.
Dazu laden wir alle Interessierten ein, mitzumachen, mitzugestalten und eure Erfahrung und Abenteuerlust mitzubringen. Der Eröffnungstag wird der 27. Juli sein, spät Abends. Sicherheitshalber bleibt der Ort vorerst geheim. Es werden aber bald mehrere Treffpunkte in diverse Städten veröffentlicht. Von dort aus werden sich alle leute in die Ziel-Stadt bewegen und dort gemeinsahm ankommen.
Wir wollen nicht ein Projekt organisieren und die Leute zum konsumieren des Events einladen. Für die ‘intersquat festival’ Woche zählen wir auf euch und die Selbstverwaltung. Organisiert euch, einfacher ist vor allem für den ersten Abend eine kleine Bezugsgruppe von Leuten zu haben, denen du vertraust und ansonsten vor Ort eine Bezugsmöglichkeit zu kreieren. Bereite dich wie für eine andere Besetzung auch, dafür vor, ein Gelände zu besetzen, es zu halten, darin zu leben und Aktivitäten zu organisieren. Wir haben ein kleines Programm zusammengestellt mit diverse Bands und Sachen. Es gibt aber noch jede Menge Platz für allerlei kulturelle/ politische/ wissenschaftliche Aktivitäten, Ateliers und Workshops. Wenn du eine Idee hast, schreib uns ein email oder organisier dich einfach spontan vor Ort.
Einige technische Punkte:
Das Gebäude ist riesig und kann einer grossen Anzahl Menschen Platz bieten. Zudem gibts auch die Möglichkeit Zelte aufzuschlagen oder Campingwagen, Bauwägen etc zu platzieren.
Der Ort wird geheim bleiben bis zur Eröffnung und wird erst am 27. Juli abends auf indy, lereveil und squat.net veröffentlicht. Um bei der Eröffnung dabei zu sein, könnt ihr direkt zu einem der Treffpunkte gehen um dann von dort in einer grössere Gruppe direkt in die Stadt wo das festival stattfinden wird zu gehen.oder uns ein email zu schicken. Die Eröffnung wird ein heisser Moment sein, und darum: umso mehr wir sind, umso grösser ist unsere Chance!
Organisiert euch in kleinen Bezugsgruppen, nehmt das Material mit was benötigt wird um zu besetzen, zu barrikadieren und es zu halten. Werkzeug, Nahrung, Transpis, Decken, Soundsystem, Genis, Projekteure, Broschüren etc…nehmt mit, was ihr auch sonst mitnehmt bei einer Hausbesetzung!
Wir hoffen auf eine aktive Woche vom 27.7.- 5.8., aber der Ort wird hoffentlich für immer besetzt bleiben.
Für Leute aus dem ‘Ausland’: es gibt Übernachtunsmöglichkeiten, um vor dem Festival bereits in der Schweiz zu sein. Dafür, schaut euch nach Squats um oder schickt uns ein email!
Mehr Infos: intersquast_festival@riseup.net
Auf das wir den Ort so verändern, wie er uns gefällt